Hallo aus Saint Louis (von Elena)
Wie Marion bereits erklärt hat, gab es ein grosser Renovationsbedarf im Center. Seit wir es gemietet haben im 2016 und anschliessend gekauft im 2019 gibt es so einiges zu machen. Eigentlich wollten Cheikh, Demba und ich nur max. 2 Wochen in Saint Louis verbringen, jedoch hat uns das Umbau-Fieber gepackt.
Gestartet hat das Team vor unserer Ankunft mit der Fosse und dem neuen WC. Da wir die Abwasser-Rohre neu legen mussten haben wir beschlossen, ein weiteres WC/Dusche für die Kinder zu bauen. Das Zimmer von unserem Fussball-Coach Bundiol (der im Center wohnt und es bewacht) wurde zwar daher etwas kleiner, dafür haben wir ein Fenster gebaut, damit das Zimmer besser belüftet ist.
Durch das Verlegen der Rohre mussten wir die Plättli im Gang und in unserem Schulzimmer zerstören. Deshalb haben wir beschlossen, neue Platten zu legen und zwar in den Toiletten der Kinder, dem Gang, dem Aussenbereich, vor dem Haus bei den Fossen und im Schulzimmer.
Um die passenden Plättli zu finden waren wir in drei Boutiquen und haben uns den Kopf zerbrochen. Die die mich kennen wissen, dass ich mir solche Sachen schlecht vorstellen kann. Daher war die Auswahl umso schwieriger. Wir haben uns eine Nacht zeitgelassen. Zudem haben wir einen zweiten Plättlileger bestellt um den Bedarf nochmals zu berechnen. Ich war etwas nervös, weil ich nicht zu viel einkaufen wollte.
Das Team vom Plattenleger war unglaublich schnell. Sie arbeiteten zu 4t manchmal sogar zu 6t. Ich bin zufrieden mit dem Resultat, obwohl ich im Vorhinein nicht alles genau verstanden habe und wieder Neues gelernt habe.
Im hinteren Aussenbereich haben wir noch 2 Sitzmöglichkeiten gebaut (aus Beton), damit die Kinder beim Waschen bequem sitzen können.
Dann kamen noch viele kleine weitere Arbeiten dazu. Neue Schachttdeckel, neue Dachrohre, Loch im Dach flicken, Wasserhähnen in Küche und Bad ersetzen, Dusche ersetzen und Spülung reparieren, Türen verkleinern (wurden zu gross mit den neuen Platten), 2 Belüftungsfensterli bei den WCs einbauen und da der Zement von den Sockelleisten überall an der Wand war, haben wir kurzfristig entschieden, auch die Wände neu zu streichen.
So haben wir die Aussenfassade blau gemacht und die WC Bereiche im Grauton. Für den Gang haben wir wieder lange Diskussionen geführt vor der Farbpalette. Als wir uns entschieden haben, sagten sie uns, dass sie diese Farben nicht in unseren Mengen haben und wir diese so nicht kaufen konnten. Der Maler hat aber gesagt, dass er uns die Farben mischen kann. Jetzt wo ich diesen Text schreibe, habe ich die Wände noch nicht gesehen und ich bin seeehr gespannt auf das Endergebnis!
Alles in allem haben wir gefühlt in zwei Wochen ein neues Center erhalten. Das macht uns sehr Freude und die Investition hat sich sehr gelohnt!
Wir sind täglich kurz zur Baustelle gegangen und mussten uns um die Finanzen kümmern. Die ganze Bauleitung hat unser Direktor Ameth mit Bravour gemacht! Er war immer vor Ort. Er sagt das dies notwendig ist, weil die Arbeiter sonst Material für andere Baustellen mitnehmen könnten oder nicht vorwärts arbeiten. Er hat alle Ausgaben genau aufgeschrieben und uns die Rechnungen gezeigt. Es war ein sehr spannendes Projekt und ich hatte auch einige Learnings. Z.B.
- es hat nie genügend Zement
- bei den Offerten werden immer viele Sachen vergessen
- die Inflation ist krass spürbar auch beim Baumaterial. Beispielsweise ist der Preis von einem grossen Kessel Farbe von 27’000 auf 35’000 CFA gestiegen!
Gestern haben wir noch unser jährliches grosses Essen für die Kinder gemacht. Ich liebe es mit unserem Team zu kochen und das Essen zu verteilen. Obwohl die 20 KG Zwiebelrüsten mir schon einige Tränen abverlangt haben. Am Abend waren wir alle ziemlich k.o. wir haben 200 Portionen zubereitet und zirka für 100 Kinder Essen in ein anders Projekt gebracht.
Apropos Tränen: Der Abschied steht an. Auch wenn ich schon so viele Abschiede von Saint Louis hatte, fällt es mir niemals leicht. Obwohl es hier auch immer wieder schwierige Momente, traurige Geschichten und Enttäuschungen gibt und Luzern und mein Umfeld mir fehlt, könnte ich mir ein Leben ohne Senegal und vor allem Saint Louis mit dem Projekt und der Familie nicht vorstellen
Bild 1: Alle Plättli weggespitz
Bild 2: Das Loch im Dach
Bild 3-5: der neue Nasszellenbereich
Bild 6-7: Der alte Hinterhof
Bild 8: Der neue Hinterhof
Bild 9: Der neue Aussenbereich
Bild 10-11: Der neue Innenbereich mit dem Fenster von Coach Bunjol
Bild 11-12: Der neue Aussenanstrich
Bild 13-14: Impressionen vom Gouter















