An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Esther für die Erstellung des Berichts und Nadine für die schönen Föteli. Und natürlich an Bruno, Sili, Mirjam und Gina für die Unterstützung dieses Projekts! Viel Spass beim Lesen!
Nach einem sehr guten Frühstück mit Parisettebrot und Schokoladen-aufstrich fühlen wir uns gestärkt für den Tag. Anfangs August dieses Jahres, vormittags macht sich unsere siebenköpfige Gruppe ins Center auf. Schon auf dem Weg dorthin winken uns die Talibékinder zu und rufen «Elena,Elena». Einige kommen gerade mit uns mit. Da wir nicht mit leeren Händen unterwegs sind, nimmt es natürlich die Kinder wunder, was wir dabei haben. Als wir im Center ankommen, begrüsst uns eine motivierte Leitung. Ein halbes Jahr haben wir uns nicht mehr gesehen. Das Wiedersehen, besonders mit Babacar, war sehr schön. Eine Person, wo wir noch nicht kennen, lächelt uns an. Sie stellt sich mit Sokhna vor. Sie ist für «Mam» gekommen. Einige Kinder waren schon im Center. Sofort begrüssen sie uns, als wären wir viel dort. Es berührt einem sehr, dieses Kinderlachen. Wir haben ein paar einfachere Puzzles aus der Schweiz mitgenommen. Als ich sie hervornahm, wussten die Kinder nicht so recht, was sie damit anfangen sollten. Ich erklärte es dann ihnen und sofort waren sie dabei, diese Puzzles zusammenzustellen. Der Eifer ging sogar soweit, dass ein älteres Kind eine Stoppuhr dabei hatte und sie wollten möglichst schnell mit dem Spiel fertig werden. Welch ein Spass.
Unser Ziel am heutigen Tag war, dass wir in einigen Daaras Mückennetze aufmachen konnten. Das ist ein grosses Anliegen des Centers. Wir mussten aber eine grössere Vorarbeit leisten. Da die Daaras verschieden gebaut wurden, mussten wir zuerst abklären, was wir für Werkzeug und Zubehör benötigten. So wurden sämtliche Daaras zuerst abgelaufen. Einige Schlafstätten wurden mit Holz gebaut, in einem anderen gab es eine Betondecke. Somit standen wir vor einem Problem. Wie konnten die Mückennetze nun fachgerecht montiert werden? Zum Glück hatten wir Bruno dabei. Er ist handwerklich sehr geschickt. Er machte uns den Vorschlag, dass wir jetzt einen kleineren «Do it» aufsuchen müssen, wo wir sämtliches Werkzeug und Zubehör bekamen. Den Hammer fanden wir sofort, aber mit den Schrauben und Nägeln happerte es. Vorallem mussten wir sehr gut ausrechnen, was alles kosten würde. Wir entschieden uns für Nägel, wo nicht so teuer waren.
Nun stand uns nichts mehr im Wege und wir brachen erneut zu den Daaras auf. Wir erklärten dem Lehrer dort, was wir vorhatten. Er war sofort begeistert. Auch wir hatten alle Freude, als das erste Moskitosnetz aufgemacht war. Welch wertvolle Investition.
Dieses Daara hat drei Räume. Da nur immer zwei Personen ein Netz aufmachen können, hatte ich die Idee, dass man in einem anderen Raum den Boden reinigen kann. Da es doch neue Netze gibt, ist es doch ein gutes Gefühl, wenn der ganze Raum auch sauber ist. So machte ich mich auf, einen Besen zu erhaschen. Es war nicht so einfach. Ich erwischte dann einen ohne Stiel und die Schaufel war ein dickerer Karton. Geht ja auch.Was mich jedoch sehr erschreckte, war, dass ich in diesen drei Schlafräumen vier einzelne Rasierklingen zusammenwischte. Wieso liegen die einfach am Boden? Ohne Hülle. Ich liess mir erklären, dass den Kindern die Haare so geschnitten werden. Aber man könnte doch diese Rasierklingen nach getaner Arbeit in eine Schale versorgen. Wieso gehören diese Klingen auf den Boden? Sie haben mich aber nicht verstanden, was ich damit sagen wollte. Wenn man dann die zerschnittenen Füsse dieser Kinder wieder sieht. Ich verstehe das nicht.
Als wir dann alle Schlafräume gemacht hatten, trafen wir uns draussen. Alle zusammen mussten ruhig sein und wir wurden aufgefordert, dass wir unsere Hände zu einer Schale formen sollen. Der Lehrer und die Talibékinder sprachen für uns ein Gebet aus und sie bedankten sich bei uns mit einem lauten Lachen. Ach, wie gerne habe ich dieses Gefühl, jemandem etwas Gutes zu tun. Vorallem, wenn es dann so geschätzt wird. Danke Euch, Talibékinder.
Am späteren Nachmittag besuchten wir dann noch weitere Daaras, um Netze aufzuhängen. Am Abend waren wir alle ein bisschen übermüdet, aber hatten ein tolles Gefühl.
Liebe Grüsse
Elena, Bruno, Miriam, Silvan, Nadine, Esther, Gina
Und wie immer einige Impressionen:
Ein Kommentar zu „Projekt Mückennetz – Umsetzung“