In diesem Beitrag möchten wir euch etwas über die medizinischen Notfälle im letzten Monat im Senegal erzählen. Sobald etwas Aussergewöhnliches geschieht schickt uns Mamadou – unser Direktor im Center – eine Whatsapp-Meldung und Cheikh schaut zusammen mit ihm an, was zu machen ist.
Ende November ist einer der Jungs in der Nähe des Centers in eine Flasche gestanden und hat sich einen grossen Schnitt an der Fusssohle zugezogen. Viele der Jungs laufen das gesamte Jahr ohne Schuhe herum. Dies ist vor allem problematisch, weil im Senegal überall Abfall herumliegt und die Glasscherben im vielen Sand kaum sichtbar sind. Im Center hat Ecco – unser Chef-Pfleger – den Jungen medizinisch versorgt. Ecco arbeitet in der Notaufnahme im Spital von Saint-Louis und schaut mehrmals wöchentlich im Center vorbei. Zudem können wir ihn jederzeit kontaktieren, wenn wir einen schwereren Fall haben, den die Leute im Center nicht behandeln getrauen.


Genau einen solchen Notfall hatten wir vor ca. einer Woche. Mamadou schickte eine Meldung mit einem Bild von einer aufgeschlitzten Hand. Einer der Jungs hat mit einer Eisenstange gespielt und sich dabei zwei tiefe Schnittwunden an dem Kleinfingerballen und Handteller geholt. Wir haben Mamadou sofort geschrieben, dass er mit dem Jungen in den Spital gehen sollte. Dazu müsst ihr wissen: Im Senegal hat praktisch niemand eine Krankenversicherung, schon gar nicht unsere Talibés. Wenn es einen Notfall gibt, muss man das Geld für die Behandlung direkt mitnehmen. Wir haben ihm das Geld zugesichert – auch für eine allfällige Operation, falls die Sehnen mitbetroffen wären. Dies war zum Glück nicht nötig: Nähen und eine Starkrampf-Impfung genügten glücklicherweise.

Daneben gibt es noch viele kleine Verletzungen, die unser Team vor Ort täglich versorgen können. Sie machen dies in unserem Center oder direkt in den Dahraas, wo die Kinder den Koran lernen.
Ein Kommentar zu „Medizinische Notfälle“